Info-Paket zum Choquequirao-Trek

Die Trekking-Tour zu den Inka-Ruinen von Choquequirao in Peru bringt Dich durch eines der tiefsten Täler der Erde. Auf dieser Wanderung ist wirklich kein einziger Meter flach, es geht immer auf & ab. Dafür hast Du – ganz im Gegensatz zu Machu Picchu – die Ruinen fast für Dich allein und kannst Dich dort oben im goldenen Sonnenuntergang baden.

Der Abstieg zum Rio Apurímac ist gut ausgeschildert, ebenso der Aufstieg zu den Ruinen. Es gibt nur diesen einen Weg, aber der hat es in sich: Du querst das Tal des Apurímac zwei mal, es ist 1.600m tief. Bei Deiner Rückkehr hast Du inka-mäßige 3.200 Höhenmeter in den Oberschenkeln. Die Inkas sollen den Weg jeweils in einem Tag mit Gepäck gemacht haben.

Allgemeines

Tourencharakter

Es ist eine Mehrtages-Wanderung auf steilen Wegen. Unterwegs kann du im Zelt oder in einfachen Herbergen übernachten. Die Tour ist zwar bekannt aber nicht überlaufen.

Klima

Das Apurímac-Tal öffnet sich zum Amazonas hin, daher herrscht hier ein tropisches Klima vor. Sobald die Sonne ins Tal kommt wird es insbesondere zur Mittagszeit richtig heiß und Aufsteigen wird super anstrengend.

Im ganzen Tal gibt es Sandfliegen, auch in den Ruinen. Je weiter unten desto mehr, aber Du entkommst ihnen auf der ganzen Wanderung nicht. Die Stiche jucken sehr und halten sich auch ein paar Tage. Insektenspray auf DEET-Basis ist wirklich notwendig.

Beim Gehen wirst Du wegen der Hitze sicherlich kurze Kleidung tragen wollen. Sobald Du aber am Campingplatz angekommen bist, ziehe Dir sofort lange Kleidung an und trage den Insektenschutz nochmals auf. Die Biester haben Dir schneller die Beine perforiert als Du glaubst.

Wanderzeit

Optimal sind die trockenen Monate von Mai bis September. In der Regenzeit werden die steilen und staubigen Wege richtig matschig, rutschig und dadurch auch gefährlich.

Sprache

Die Menschen dort sprechen Spanisch und Quechua. Einige der Tourguides sprechen auch ein wenig Englisch. Ein paar Brocken Spanisch oder ein Phrasenbuch sind empfehlenswert.

Vorbereitung

Landkarten

Kartenskizze des Wanderwegs zu den Inka-Ruinen von Choquequirao.

Es gibt für diese Wanderung eine Übersichtskarte mit Machu Picchu. In Cusco werden diese Karten verkauft. In Abancay waren bei unserem Besuch keine verfügbar.

Die angehängten Kartenskizzen sind allerdings ausreichend. Der Weg ist durchgehend markiert. Im Open-Street-Map Projekt ist der Wanderweg auch verzeichnet.

Equipment

  • Leichte Trekkingkleidung zum Wandern
  • Lange Kleidung als Mückenschutz an den Campingplätzen
  • Mütze / Basecap / Hut
  • Trekkingstöcke
  • Sonnenmilch
  • Mückenschutzmittel auf DEET-Basis

Falls Du Dich zum Camping entscheidest (empfehlenswert)

  • Leichter Schlafsack, Isomatte und Zelt
  • Kocher, Topf

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 Akklimatisierung

Mit 3.100m maximale Höhe ist keine spezielle Akklimatisierung notwendig. Wer allerdings auf Meereshöhe lebt und diese Höhen nicht kennt, der sollte sich ein wenig Zeit lassen und sich in Cusco an das Leben in dieser Höhe gewöhnen.


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Wasserversorgung

Wie überall ist dem Wasser in Peru nicht zu trauen und sollte behandelt werden, entweder filtern oder sterilisieren. An allen Campingplätzen gibt es Wasser, Du brauchst also keine Wasservorräte zu schleppen.

Transport

Es gibt zwei mögliche Startpunkte für diese Tour:

Abancay: Alle, die mit dem Bus aus Lima oder Ica nach Cusco fahren, steigen einfach hier aus. Der Bus nach Cusco hat in Abancay eine Haltestelle. Abancay ist eine authentisch peruanische Stadt mit angenehmem Klima. Es gibt einige Hotels in der Hauptstraße „Jr. Arequipa“ und einen tollen Markt mit gutem Comedor (Kantine)

Cusco: Wer von Bolivien kommt oder mit dem Flugzeug anreist wird in Cusco starten wollen. In Cusco sollte man sich nicht von den vielen Anbietern verwirren lassen, diese Tour ist auf eigene Faust auch für unerfahrene Wanderer mit guter Fitness sehr gut machbar. Auf dem San Pedro Markt gibt es alles was Du zur Verpflegung brauchst.

Anfahrt aus Abancay:

Von Abancay starten früh morgens Collectivos nach Cachora. Die Taxifahrer kennen die Abfahrtsstelle. Die kleinen Busse starten sobald sie voll sind, was morgens um 6:00 Uhr recht schnell geht. Das Collectivo bringt Dich direkt ins Dorf und setzt Dich in der Nähe der Plaza ab. Dauer: 1,5 – 2 Stunden

Rückfahrt nach Abancay:

Du nimmst wieder das Collectivo, welches Dich direkt wieder nach Abancay bringt.

Anfahrt von Cusco:

Von Cusco starten Busse nach Abancay am Terminal. Kümmere dich am besten am Vortag schon um ein Ticket und die Abfahrtszeiten. Bitte den Busfahrer, Dich in Ramal rauszulassen (nach ca. 3,5 – 4 Stunden). In Ramal stehen ein paar Hütten und Taxis, welche Dich nach Cachora fahren (45 Minuten). Dauer: 5 Stunden

Rückfahrt nach Cusco:

Du nimmst das nächste Collectivo, das nach Abancay fährt und bittest wieder den Fahrer, Dich in Ramal abzusetzen. An der Hauptstraße stoppst Du den nächsten Bus, der von Abancay nach Cusco fährt.

Unser Tipp: Entscheide Dich für einen Besuch in Abancay. Du erlebst dort echtes peruanisches Stadtleben mit freundlichen Menschen. Das ist nicht zu vergleichen mit dem zwar schönen aber auch sehr touristischen Cusco.

Infos zum Wandern:

1. Tag: Langer Abstieg zum Fluss – Erster Inka-Test beim Aufstieg nach Santa Rosa

Anfahrt von Abancay/Cusco nach Cachora mit dem Collectivo oder Gemeinschaftstaxi, die Fahrt dauert etwa 1,5 Stunden. Von der Plaza in Cachora zum Mirador Capuliyoc. Es gibt die Fahrstraße und einen kürzeren Fußweg. Die Leute im Dorf kennen ihn alle und weisen gerne den Weg. Alternativ bringt Dich auch ein Taxi bis zum Mirador, so spannend ist die Strecke bis dahin auch nicht.

Am Mirador gibt es etwas zu Essen und einen kleinen Laden. Von hier ist es ein langer Abstieg hinunter zum Fluss. Diesen überquerst Du über die neue Hängebrücke. Dann der Aufstieg am Nachmittag zum Camping Santa Rosa.

Tipp: Der Campingplatz von Santa Rosa ist schöner, es gibt Stellplätze mit Rasen. Ein Stück weiter oben in Santa Rosa Alta ist es sehr staubig. Sandfliegen gibt es leider an beiden Plätzen.

2. Tag: Aufstieg zum Gelände – Sonnenuntergang in den Ruinen

Aufstieg (1.100hm) nach Marampata. Weiter im stetigen Auf und Ab zum Camping auf dem Gelände. Mach ein Mittagsschläfchen, dann kannst du Nachmittags erholt die Stätte besuchen. Bleib bis zum Sonnenuntergang dort, es lohnt sich.

Tipp: Starte wirklich schon um 6:00 Uhr morgens. Dann hast Du beim Aufstieg nach Marampata kühlen Schatten, so schonst Du Deine Kräfte für den Besuch der Ruinen.

3. Tag: Morgens Ruinen – Mittags ein Flussbad – Abends ein Bier

Morgens kannst Du noch einmal die Ruinen besichtigen. Mache nach dem Abstieg zum Fluss eine ausgiebige Badepause. Steig erst am späten Nachmittag wieder auf wenn die Sonne tiefer steht. Der Aufstieg nach Chiquiscca ist nicht so steil wie nach Santa Rosa.

4. Tag: Inka-Abschluss-Prüfung: Aufstieg zum Mirador Capuliyoc

Heute der letzte und lange Aufstieg zum Mirador Capuliyoc. Am späten Vormittag fahren die Taxis zurück ins Dorf. Die Taxler lassen sich diese Fahrt zwar fürstlich belohnen, aber wenn Du Dir die Fahrt mit anderen teilen kannst, sind es diese Soles auf jeden Fall wert. Falls es keine Taxioption gibt, geh auf der Piste und zum Schluss über den Fußweg zurück nach Cachora.

Tipp: Starte heute sogar schon um 5:00 Uhr morgens. Der Aufstieg ist dann noch schattig und kühl. Außerdem hast Du am Mirador dann die Chance noch ein Taxi zurück ins Dorf zu ergattern.

Etappenüberblick

Tag Start Ziel Distanz Zeit
1 Cachora Mirador Capuliyac 9 km 3,5 h
1 Mirador Capuliyac Santa Rosa 13 km 6 h
2 Santa Rosa Choquequirao 8 km 3 h
3 Choquequirao Chiquiscca 12 km 5 h
4 Chiquiscca Mirador Capuliyac 9 km 3,5 h
4 Mirador Capuliyac Chachora 9 km 3,5 h

Unterkünfte & Camping

An allen ausgewiesenen Plätzen darf man sein Zelt aufstellen. Dort gibt es auch Toiletten und kalte Duschen. Die Dusche in Choquequirao ist mit Abstand die frischeste, freu Dich auf einen Brainfreeze beim Haarewaschen.

Auf den Campingplätzen und in Marampata kann man sich auch ein Zimmer/Bett mieten. So kannst Du auch ganz auf ein Zelt verzichten und dadurch nochmals Gewicht sparen. Wer jedoch in Marampata schläft, kann nicht soviel Zeit in den Ruinen verbringen, denn vom Dorf zu den Ruinen ist es eine gute Stunde Weg.

Im Tal herrscht tropisches Klima vor, daher ist es auch nachts nicht kalt. Ein leichtes Zelt und vor allem ein dünner Schlafsack reichen vollkommen aus.

Verpflegung

Auf den Campingplätzen unterwegs werden einfache Gerichte (Abendessen/Frühstück) angeboten. In Marampata gibt es Restaurants, die ein Mittagsgericht anbieten. Auf dem Campingplatz auf dem Ruinen-Gelände musst Du Dich jedoch selbst versorgen.


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Wasser ist an den Campingplätzen und natürlich unten am Fluss verfügbar. Es muss aber behandelt werden (Filtern oder Sterilisierungstabletten). Am Mirador Capuliyoc werden auch Getränke verkauft.

Unsere Empfehlung

Du nimmst nur Snacks für unterwegs, Müsli fürs Frühstück und ein Abendessen in den Ruinen mit. An den Campingplätzen und in Marampata bestellst Du Dir ein einfaches Gericht. Die Preise sind zwar für peruanische Verhältnisse recht hoch, aber das eingesparte Gewicht in der Hitze ist es Dir sicherlich wert.

Lasttiere & Treiber

Wer sich angesichts des tiefen Tals dann doch für ein Lasttier entscheidet, kann direkt am Mirador Capuliyac einen „Arriero“ (Treiber) – quasi Last-Minute – anheuern. Direkt im Dorf Cachora findest Du auch Mulis und Treiber. Eine Reservierung oder Voranmeldung ist nicht notwendig.

Die Treiber schlafen dann in den Zimmern auf den Campingplätzen und in Marampata. Die Preise schwanken je nach Verhandlungsgeschick zwischen 50 – 100 Soles (13-26 €) für einen Arriero und ein Muli. Ein Muli trägt locker zwei Rucksäcke. Kläre bei den Verhandlungen mit dem Arriero wo er schläft, was er isst und vor allem wer diese Kosten trägt.

Besichtigung der Ruinen

Der Ranger am Parkeingang hat eine handgezeichnete Karte, welche Du Dir abfotografieren kannst. Er erklärt dir auch gerne den aktuellen Ausgrabungszustand.

Lass Dir mittags Zeit und erhole Dich vom Aufstieg am Campingplatz. Es reicht wenn Du gegen 15:00 Uhr zu den Ruinen startest. Nimm allerdings gleich Deine Stirnlampe mit damit Du auf dem Rückweg Licht hast.

Du solltest auf jeden Fall zu den Lama-Terrassen absteigen, auch wenn Deine Beine schon müde sind. An der untersten Terrasse quert noch ein kurzer Steig zu einem Mirador an. Von dort hast Du alle Lama-Terrassen im Blick.

Die Anlage ist weitläufig und das Licht wird zum Sonnenuntergang erst richtig gut. Plane Deine Besichtigung so, dass du zum Sonnenuntergang im Sektor Usno oder auf der Hauptplaza bist.

Kosten

  • Campingplätze: 5-10 Soles für einen Zelt-Stellpatz
  • Eintritt in die Ruinen: 55 Soles
  • Collectivo aus Abancay: 10 Soles
  • Bus und Taxi aus Cusco: ca. 50 Soles
  • Taxi vom Mirador Capuliyac zurück nach Cachora: 35 Soles

(Stand: Juli 2016)

Umweltschutz

  • Auf dem Weg bleiben und keine Abkürzungen verwenden
  • Sanitäre Anlagen der Campingplätze benutzen
  • Biologisch abbaubare Seife verwenden
  • Müll wieder mit in die Stadt nehmen

Insider-Tipp: Entspannungstag in Cachora

Im Dorf bzw. am Ortsrand gibt es einige schöne Herbergen mit großen Gärten und Hängematten. Wer die Zeit hat, kann daher noch einen Entspannungstag in Cachora anhängen und dort das angenehme Klima genießen bevor es wieder oder weiter ins kühlere Cusco geht.

Wir wünschen Dir viel Freude bei der Tour!


Trek zu den Inka-Ruinen von Choquequirao
Lies auch unsere Tourbeschreibung – wir laden Dich dort mit spannenden Bildern und unseren Eindrücken zu einem schönen Tagtraum ein.


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Infopaket Choquequirao Trek


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