Info-Paket zum Nationalpark Los Nevados

Diese Tour bringt Dich zu einer der wild-romantischsten Thermalquellen in Kolumbien. Aber wer baden will, der muss sich zuvor auch schmutzig machen: Auf dem Weg durch den Páramo Romerales hast Du dazu ausreichend Gelegenheit.

Erlebe auf der Strecke die unglaubliche Vielfalt von Kolumbiens Natur. Lass Dich von der Weite des Páramo nicht täuschen, es ist immer noch ein Stück weiter als gedacht. Koche Dir in Gerardos Küche Dein Abendessen und bade in den Becken bis Du ganz schrumpelig bist.

Allgemeines

Tourencharakter

Trekking-Tour aus subtropischen Wäldern hinauf in den weiten, kühlen Paramo bis auf über 4.200m. Die Tour verlangt eine gute Höhenanpassung und Fitness, da 1.300 Höhenmeter in Auf- und Abstieg überwunden werden müssen.

Eine lange Wanderung durch den Paramo. Der Paramo ist ein sehr feuchter Ort, die Wetterverhältnisse ändern sich oft, es ist immer mit Niederschlag zu rechnen. Bei Nebel kann die Orientierung sehr schwierig werden.

Klima

Im Tal herrscht subtropisches Klima vor, es ist angenehm warm, aber nicht heiß. Oben im Páramo ist es oftmals neblig und sehr feucht. Die Wolken bleiben an den Bergen hängen und regnen sich dort oben ab. Es wird nachts kühl, je nach Jahreszeit sinkt die Temperatur sogar unter Null Grad.

Wanderzeit

Die Wanderung ist in der Trockenzeit zu empfehlen, diese ist in Kolumbien von Juni bis September. Aber auch in der Trockenzeit ist ein täglicher Regenschauer im Laufe des Tages nicht unüblich.

Sprache

Grundkenntnisse in Spanisch sind empfehlenswert.

 

Vorbereitung

Landkarten

Der Nationalpark Los Nevados ist privat. Die Infrastruktur ist daher gut und darauf ausgerichtet, möglichst vielen Menschen den Zugang zu ermöglichen. Das Valle de Cocora fühlt sich anfangs noch überlaufen an, mit zunehmender Höhe und Wegstrecke bist Du aber weitgehenst allein unterwegs.

Die Finca Acaime ist direkt im Tal schon ausgeschrieben. Wenn Du dort angekommen bist kannst Du den Aufstiegsweg nicht mehr verlieren. Im Páramo gibt es an den relevanten Stellen große Hinweistafeln, die Dir den Weg weisen.

Die detaillierteste Karte findest Du an der Wand des Tourbüros am Ende der Calle Principal in Salento. Wer dort in der Mittagspause aufkreuzt kann sich in alle Ruhe mit guten Fotografien ausstatten und in einem der Lädchen in der Stadt ausdrucken.

Im Open-Street-Map Projekt sind die Wanderwege, Fincas und die Termales durch den Nationalpark Los Nevados verzeichnet.

Equipment

  • Campingausrüstung (Zelt, Isomatte)
  • Warmer Schlafsack
  • Wetterfeste Kleidung
  • Wanderstiefel
  • GPS-Gerät zur Notfallortung

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Akklimatisierung

Die Wanderung führt Dich bis auf 4.000m Höhe. Salento liegt auf rund 2.000 Meter. Es ist also ein großer Höhenunterschied zu bewältigen. Wer von Meereshöhe anreist, sollte auf jeden Fall einige Tage in Salento bleiben und kleine Akklimatisierungstouren unternehmen.

Wer noch mehr Akklimatisierung wünscht, kann auch noch eine Nacht auf der Finca Estrella de Agua (3.100m) einplanen. Dann reicht es, wenn Du erst zur Mittagszeit in Salento startest. Allerdings ist dann der zweite Tag mit dem Aufstieg zur Finca Primavera recht kurz.


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Einkaufen

Alle nötigen Vorräte können direkt in Salento besorgt werden.


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Wasserversorgung

Es gibt viel Wasser im Paramo, aber durch die Viehwirtschaft ist eine Behandlung (Filtern oder Sterilisieren) zu empfehlen. Das Wasser an den Termales de Cañon kommt direkt aus dem Berg und ist vertrauenswürdig.

Transport

Vom Hauptplatz in Salento pendeln Jiperos (Jeeps) regelmäßig zum Startpunkt im Valle Cocora. Die Fahrer werden Dich ansprechen.

 

Infos zum Wandern

Startpunkt:

Salento ist Dein Start- und Endpunkt für diese Tour. Das Städtchen ist sehr schön und es lohnt sich, dort ein paar Tage zu verbringen.

Weghinweise

Etappen:

1. Tag: Salento – Valle Cocora – Finca Primavera

Ab 6:00 Uhr in der Früh bringen Dich „Jiperos“ ins Valle de Cocora. Die Fahrt dauert eine gute halbe Stunde. Im Tal halte Dich links ein Stück flach am Rio Quinde entlang. Der Weg führt Dich zur Finca Acaime hinauf. Dort gibt es leckeren Kakao und viele Kolibris zu bewundern. Danach steigt der Weg durch schönen Nebelwald weiter an zur Finca Estrella de Aqua (3.100m). Es bleibt weiter steil bis Du den Wald verlässt und in den Páramo Romerales trittst. Auf dem letzten Stück führt Dich der Pfad über Wiesen und Hügel bis zur Finca Primavera.

2. Tag: Finca Primavera – Finca La Playa – Laguna El Encanto – Termales Cañon

Von der Finca Primavera gibt es keine nennenswerten Anstiege zur Finca La Playa. Durch die Rinder sind die Wege und Weidegatter oft matschig. Es geht noch ein Stück flach weiter bis Du dann zur Laguna El Encanto auf über 4.000m aufsteigst. Auf der anderen Seite kommst Du ins breite Tal „Quebrada El Encanto“ hinab. Über die Weidewiesen und einige Bächlein erreichst Du schließlich die Abzweigung zu den Termales de Cañon. Du hast nun noch zwei tiefer eingeschnitten Gräben zu überwinden ehe Du Deine müden Glieder im warmen Becken versenken kannst.

3. Tag: Rückweg zur Finca Primavera

Lass Dir Zeit und genieße diesen schönen Platz. Nimm nochmal ein Bad bevor Du Dich wieder auf den Weg zur Finca Primavera machst. Der Rückweg ist identisch mit dem Hinweg.

4. Tag: Finca Primavera – El Bosque – Valle de Cocora

Du verlässt die Finca Primavera und gehst auf dem Aufstiegsweg zurück. Nach ungefähr einer halben Stunde kommt eine Abzweigung El Bosque ins Tal, dort biegst Du nach rechts ab. Der Weg bringt Dich aus dem Páramo heraus und in den Wald hinein. Hin und wieder gibt es ein paar lichte Wiesen und noch einen kleinen Gegenanstieg von ca. 100 Höhenmetern. Danach geht es nur noch bergab zurück ins Valle de Cocora.

Etappenüberblick

Tag Start Ziel Distanz Zeit
1 Valle de Cocora Finca Primavera 14 km 7 h
2 Finca Primavera Termales de Cañon de Tolima 16 km 6 h
3 Termales Cañon Finca Primavera 16 km 6 h
4 Finca Primavera Valle de Cocora 14 km 6 h


Unterkünfte & Camping

Finca Primavera: Dort bekommst Du ein einfaches Abendessen, Frühstück und ein Bett. Du könntest dort auch Dein Zelt aufschlagen, aber der Hof ist durch die Viehwirtschaft dreckig und schlammig.

Termales de Cañon: Dort schlägst Du Dein Zelt auf der Wiese direkt neben dem Pool auf. In der Küche von Gerardo darfst Du Feuer machen und mit seinen Töpfen kochen.

Verpflegung

Auf der Finca Acaime kannst Du Dir noch ein zweites Frühstück besorgen. Die Finca Primavera bietet Halbpension. Bei den Termales de Cañon musst Du Dich selbst versorgen.

Lasttiere & Treiber

Die Leute von der Finca Primavera bieten auch Ausritte zu den Thermalquellen an. Das ist recht bequem, denn auf dem Rücken des Pferdes holst Du Dir keine nassen Füße. Allerdings ist dann Deine Zeit an den Thermalquellen stark begrenzt, denn Du reitest am Nachmittag wieder zur Finca Primavera zurück.

Unsere Empfehlung: Geh zu Fuß und hab mehr Zeit bei den Thermalquellen. Nachts die Sterne aus dem warmen Pool zu beobachten sind die nassen Füße tausendmal wert.

Umweltschutz

  • Pflanzen und Böden schützen – Bleibe auf dem Weg
  • Wasser schützen – Biologisch abbaubare Seife verwenden
  • Müll ist Teil Deiner Ausrüstung – Nimm ihn wieder mit

Kosten

  • Transport von Salento ins Valle Cocora: 3.500 Pesos / Person
  • Eintritt bei Finca Acaime: 5.000 Pesos / Person
  • Übernachtung mit Halbpension in der Finca Primavera: 10.000 Pesos pro Person.
  • Camping und Küchennutzung an den Termales de Cañon: 10.000 Pesos pro Zelt.

(Stand: Juni 2016)

Insider-Tipp

Leihe Dir auf der Finca Primavera ein paar Gummistiefel für die Strecke zu den Termales und zurück. Deine Wanderschuhe werden es Dir danken.

Übernachtungstipp für Salento: das Hostal „Estrellas sin Fronteras“. Ein einfaches aber sehr schönes Hostel eines Franzosen. Dort gibt es auch Schließfächer, wo Du Deine auf der Tour nicht benötigten Sachen einschließen kannst.

Wir wünschen Dir viel Freude bei der Tour!


Trekking & Spa im Nationalpark Los Nevados
Lies auch unsere Tourbeschreibung – wir laden Dich dort mit spannenden Bildern und unseren Eindrücken zu einem schönen Tagtraum ein.


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Infopaket zum Nationalpark Los Nevados


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2 Kommentare

Wolfgang Glück 22. April 2017 - 1:43

Der Paramo, wunderschön. Allerdings, eine Tour OHNE Guide zu empfehlen ist etwas verantwortungslos. Das ist wie Bergsteigen mit Sandalen.
Wer die Tour machen möchte, sollte auf einen Guide nicht verzichten. Es kann lebensrettend sein.

Antworten
Christiane Scheibe 22. April 2017 - 20:10

Hallo Wolfgang, 
vielen Dank für deinen Hinweis, wir stimmen überein: Bergabenteuer beinhalten Risiken. Wer Touren empfiehlt, sollte über Gefahren informieren.

Wir sind beide erfahrene Fernwanderer und schreiben aus dieser Perspektive heraus. Wir haben auf unseren Touren viele getroffen, die oftmals nur aufgrund zeitlicher Restriktionen oder fehlender Infos auf Führer zurückgreifen obwohl sie sowohl physisch als auch erfahrungstechnisch in der Lage zur eigenen Touren wären.

Unser Blog hat daher das Ziel, andere interessierte Menschen zu eigenständigen Touren zu motivieren und ihnen dafür alles Nötige in die Hand zu geben.

Die objektiven Gefahren (Kälte, Nebel, Niederschläge, nasser Untergrund, Höhe) sind in unserer Beschreibung genannt. Wir weisen auch auf die Möglichkeit hin, für die Teilstrecke im Paramo einen Guide zu nehmen.

Wenn dir spezifische Gefahrenhinweise fehlen, dann nehmen wir sie gerne mit auf. Schreib uns bitte dazu eine E-mail an contact@dustyboots.blog

Beziehst du dich eigentlich nur auf dieses Infopaket oder hast du auch die dazugehörige Tourbeschreibung gelesen?

Liebe Grüße,
Christiane

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