Ein kleines Lagerfeuer macht das Abenteuer-Feeling perfekt

Info-Paket zum Circuito Dientes de Navarino

Eine richtige Abenteuer-Runde am Ende der Welt. Es geht in fünf Tagen durchs wilde Hinterland der Insel Navarino. Ein großer Spaß für erfahrene Trekker, denn es gibt zwar Markierungen aber oftmals keinen Weg. Diese Runde um das Gebirge Dientes de Navarino ist in das  nationale Erbe von Chile aufgenommen.


Dientes de Navarino - die südlichste Trekkingtour der Welt
Lies auch unsere Tourbeschreibung – wir laden Dich dort mit spannenden Bildern und unseren Eindrücken zu einem schönen Tagtraum ein.


Allgemeines

Tourencharakter

Wilde Mehrtages-Trekkingtour in sehr abgelegenem Gebiet. Der Weg ist markiert aber nicht angelegt oder gepflegt. Es gibt viele Campingplätze unterwegs, allerdings braucht man ein wirklich windfestes Zelt. Das Wetter schlägt schnell um und auf den Pässen kann auch im Sommer jederzeit Schnee fallen.

Klima

Subarktisches Klima. Im Sommer (Dezember – März) wechseln sich warme, sonnige mit kühlen, regnerischen Tagen ab. Mit starkem Wind ist insbesondere in den höheren Lagen immer zu rechnen. Auf den Passhöhen (ca. 700 – 800 m) kann es jederzeit schneien.

Wanderzeit

Sommer (Dezember – März). So hast Du zwei Vorteile: Erstens ist die Chance auf gutes Wetter höher. Zweitens sind die Tage lang, so brauchst Du Dich morgens nicht beeilen.

Sprache

In Puerto Williams kann man sich auch mit Englisch verständigen. Unterwegs trifft man keine Einheimischen mehr.

Vorbereitung

Landkarten

Es gibt eine sehr ausführliche Wegbeschreibung (spanisch/englisch) der chilenischen Behörden. Darin sind auch die relevanten Kartenausschnitte und GPS-Punkte enthalten. (Offizielle Beschreibung der Route, Broschüre als PDF zum Download).

Auf der Umrundung informieren Dich sogenannte HITOS über Deinen Standpunkt: das sind durchnummerierte Holzpfähle, deren GPS-Koordinaten im Guide-Book stehen.

Karte Circuito Diente de Navarino

Karte Circuito Diente de Navarino

Im Open-Street-Map Projekt sind der Circuito Dientes de Navarino und der Abstecher zum Lago Windhond ebenfalls verzeichnet.

Equipment

  • Wetterjacke
  • Regenschutz
  • Handschuhe und Mütze
  • Zelt inkl. aller Sturmleinen und Heringe!
  • Kocher, Topf, Besteck
  • Feste, wasserdichte Schuhe

Akklimatisierung

Nicht notwendig, da die maximal erreichte Höhe unter 1.000 m bleibt.

Einkaufen

Lebensmittel können in Puerto Williams in den kleinen Supermärkten erworben werden. Allerdings sind die Preise sehr hoch. Besser ist es, die Trekking-Verpflegung vom Festland mitzubringen.

Wenn Du von Feuerland (Ushuaia in Argentinien) einreist musst Du aufpassen, da die chilenischen Behörden offiziell die Einfuhr von Lebensmitteln untersagen und auch ein Mitarbeiter des Agrarministeriums die Taschen bei der Ankunft kontrolliert. Wir konnten alles durchmogeln, aber nicht jeder hat dieses Glück.


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Wasserversorgung

Auf der Insel gibt es sehr viel Süßwasser. Das Wasser aus den Bächen kann direkt getrunken werden, das stehende Wasser sollte aber auf jeden Fall gefiltert werden.

Transport

Anfahrt:

Nach Puerto Williams kommst Du auf verschiedenen Wegen:

  • Ushuaia (Argentinien): Mit dem Schlauchboot über den Beagle-Canal. Fahrt kostet ca. 100 € und kann direkt am Hafen von Ushuaia gebucht werden. Die Grenzformalitäten werden vom Tourbüro organisiert.
  • Punta Arenas (Chile): Es gibt eine Fährverbindung nach Puerto Williams (1,5 Tage für ca. 180 €) oder eine Flugverbindung für ca. 100 €.

Die Wanderung startet und endet direkt im Dorf bzw. an der Straße ins Dorf.

Infos zum Wandern

Der Weg ist in der Broschüre sehr ausführlich beschrieben. Es ist sinnvoll, sich diese Broschüre zu Hause auszudrucken, denn die Verfügbarkeit auf der Insel ist nicht immer gewährleistet.

Der Weg zum Lago Windhond taucht dort allerdings nicht auf. Dieser Weg ist jedoch relativ gut markiert und bei gutem Wetter auch leicht zu finden. Bei längerem Regen ist dieser Abstecher nicht zu empfehlen, denn der steile Abstieg durch den Wald ist dann sehr nass und rutschig.

Weghinweise

Davor: Registriere Dich bei der Polizeistation in Puerto Williams für Deinen Ausflug.

1. Tag: Puerto Williams – Cerro Bandera –  Laguna El Salto – Paso Australia – Cerro Bertulli

Du verlässt das Dorf und biegst an der Plaza de la Virgen nach links ab zum Wasserfall. Dort beginnt der populäre Aufstieg zum Cerro Bandera. Am Gipfel ist eine riesige Chile-Flagge und dort hast Du einen Hammerblick nach Feuerland.

Du folgst dem breiten Gipfelrücken nach Süden und erreichst bald die Laguna El Salto. Hinter dem See steigt der Pfad dann steil in Stufen zum Paso Australis an. Mit ein wenig Wetterglück kannst Du von dort die steilen Felszacken von Cap Hoorn seheh.

Nach dem Paso Austral gehst Du am Wegpunkt 15 nach links und verlässt den Circuito. Folge den Pfadspuren in Richtung des runden, steinigen Cerro Bertulli. Der Pfad führt Dich an einer kleinen Lagune vorbei durch eine Wäldchen hinauf. Oberhalb des Waldes befindet sich eine kleine Wiese, dort kann man gut campen.

2. Tag: Cerro Bettinelli – Lago Windhond – Refugio Charles

Steige nun weglos den gerölligen Cerro Bettinelli hinauf. Es gibt einige Steinmänner, die den Weg weisen. Am breiten Gipfel halte Dich rechts und steige an der Schulter ab. Die Lagune umgehst Du rechts und folgst dann den Steinmännchen nach Süden zum Wald. Im Wald gibt es einen meist klaren Pfad und viele Markierungen an den Bäumen. Vorsicht, die Wurzeln sind sehr rutschig.

Unten im Tal querst Du den Fluss und gelangst dann auf das flache Moor. Dort findest Du immer wieder Stöcke zur Orientierung. Am Ende des Moores siehst Du dann linker Hand das Refugio Charles. Von dort sind es dann nur noch fünf Minuten bis zum Lago Windhond.

3. Tag: Refugio Charles – Cerro Bettinelli – Laguna de Dientes

Du kehrst am besten auf gleichem Weg wieder zum Wegpunkt 15 zurück. Die Laguna de Dientes ist dann ein Stückchen weiter rechts und bald erreicht.

4. Tag: Laguna de Dientes – Paso Guerico – Paso Virgina – Laguna del Guanacos

Nach dem See steigt es zum Paso Guerico an, dabei kommst Du noch an der Laguna Martillo vorbei. Nach dem Pass Guerico ist die Wegfindung nicht ganz eindeutig. Es ist ein breites Hochtal mit einigen Hügeln, über welche der Weg führt.

Den Paso Virginia siehst Du schon von Weitem, denn er begrenzt das Tal, in dem Du Dich befindest. Der Aufstieg gestaltet sich steil. Die weite, geröllige Fläche oben ist kalt und windig. Dieser Pass bringt Dich dann wieder auf die Nordseite des Gebirges.

Alternativ kannst Du auch noch vor dem Anstieg zum Paso Virginia irgendwo übernachten. Der Abstieg zur Laguna del Guanacos ist sehr steil und am leichtesten bei guten Wetterbedingungen zu machen.

5. Tag: Laguna del Guanacos – Puerto Williams

Es bleibt heute nur noch der Abstieg bis hinunter zur Straße nach Puerto Williams. An der Straße kannst Du gut trampen, sofern Autos vorbeikommen. Viel Glück!

Danach: Melde Dich bei der Polizei und sag Bescheid, dass Du wieder heil zurückgekehrt bist.

Unterkünfte & Camping

Unterwegs gibt es immer wieder flache, halbwegs windgeschützte Campingplätze an den Lagunen.

Im Refugio Charles findest Du Betten und Schaumstoff-Matrazen, dort benötigst Du Dein Zelt nicht.

In Puerto Williams empfehlen wir Dir wärmstens den Campingplatz & Refugio „El Padrino“. Ein schön schräger Ort der liebevollen Cecilia um nach der Wanderung zu entspannen und auf den Flieger oder Fähre zu warten.

Umweltschutz

  • Allen Müll wieder mitnehmen
  • Exkremente mit gutem Abstand zum Wasser vergraben
  • Wasser nicht durch Seife verschmutzen

Kosten

Keine

Insider-Tipp

Nimm Dir ein wenig mehr Essensvorräte mit und bleibe einfach noch ein paar Tage im Refugio Charles und genieße das Robinson-Crusoe-Feeling dort am Ende der Welt. Im Lago Windhond kann man auch gut Fischen. Angelschnur und Haken findest Du zum Ausleihen im Refugio Charles.

Die Insel Navarino war einst Heimat der Yagan-Indianer. Die Ureinwohner des Feuerland-Archipels wurden durch die weißen Siedler fast völlig ausgerottet. Das Dorfmuseum Martín Gusinde in Puerto Williams gibt einen fantastischen Überblick über die Geschichte der Insel und ihrer Bewohner. Unbedingt anschauen!


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