Mit den Öffis in die Berge

Mit den Öffis in die Berge ist so eine Sache: Die letzten Kilometer dauern meist sehr lange. Klar, insgesamt bist Du etwas länger unterwegs, gewinnst aber auch Freiheiten. Wir besitzen schon seit Jahrzehnten kein eigenes Auto. Bus und Bahn sind unsere Mobilitätspartner und damit fahren wir gut.

In den Bergen suchen wir Ruhe und Stille, durch die chauffierte Fahrt entschleunigen wir schon bei der Anfahrt. Zugegeben: auf dem Weg zum Zug müssen wir uns schon oft beeilen, weil das Packen dann doch die entscheidenden fünf Minuten länger dauert. Aber wenn wir unseren Platz im Zug haben: Jippiee! Freizeit! Berge!

Freiheiten

  • Du bist völlig frei in Deiner Routenplanung, kannst am Ende der Tour auch irgendwo ganz anders rauskommen. Mit den Öffis kommst Du von überall wieder nach Hause.
  • Du hast im Zug sogar die Möglichkeit zu arbeiten, so kannst Deine Reisezeit vielleicht auch noch produktiv nutzen.
  • Die Wartezeit am Bahnhof kannst Du auf der Hinfahrt mit dem Einkauf Deines Vespers sinnvoll nutzen.
  • Auf den letzten Kilometern im Bus steigt Deine Vorfreude bis zu den Gipfeln hinauf.
  • Auf der Heimfahrt hast Du die Gelegenheit, entspannt Deinen Gedanken nachzuhängen und Dir vielleicht noch ein Bierchen zu genehmigen.
  • Du kannst auch den letzten Bus sausen lassen, in den Bergen funktioniert der Daumen zuverlässig.
  • Deine Bergtour belastet die Umwelt in weitaus geringerem Maße als eine private Anreise im PKW.

Wir erklären Dir wie wir uns organisieren und haben noch ein ganz spezielles Angebot für Dich.

Deine Anreise planen

Über die Jahre haben wir uns einen guten Überblick verschafft wie Du aus dem Alltag in die Berge kommst. Zum Glück ist das auch immer einfacher geworden, mit zwei Schritten bist Du am Ziel:

Grundsätzlich bringen Dich Bahn und Fernbus in jede Region. Die letzten Kilometer musst Du mit dem dem Regionalbus zurücklegen. Die Suchmaschinen decken die Zug- und Fernbus-Verbindungen sehr gut ab, scheitern allerdings oft am letzten Stück und vor allem am grenzüberschreitenden Busverkehr. Deshalb findest Du hier noch nützliche Zusatzinfos zu Orten und Verbindungen.

1. Schritt: Fernverbindung ausloten

Zuerst findest Du eine Verbindung in größeren Orte Deiner Zielregion. Die Suchmaschine Rome 2 Rio zeigt Dir mögliche Verbindungen für Bus und Zug an. Die Routen werden auf einer Karte dargestellt, so hast Du schnell den Überblick und findest leicht alternative Zielorte.

Wenn Du in München übernachten möchtest, dann nutze gern unser Angebot für dustyboots.blog Leser:

Wer mit den Öffis in die Berge fährt, darf bei uns auf dem Sofa übernachten.
  • Wer mit Öffis anreist, darf auf der Hin- und Rückfahrt auf unserem Sofa übernachten.
  • Du kannst gerne ein Gepäckdepot bei uns hinterlassen (max. ein Rucksack).
  • Du bekommst ein Frühstück (aber nicht vor 8 Uhr 😉 )
  • Nur mit Voranmeldung, wir sind ja auch nicht immer zu Hause. Spontan kann’s aber trotzdem klappen.

2. Schritt: Regionalverbindung finden

Jetzt geht es vom Fernbahnhof zum Ausgangspunkt Deiner Wanderung, da nutzt Du die Regionalbusse. Dafür gibt es leider kein zentrale Suchmaschine, aber gute Angebote der jeweiligen Verkehrsbetriebe.

Deutschland

In Deutschland findet die Bahn-Suchmaschine auch die Regionalbusse. Das Angebot an speziellen Bergsteigerbussen ist ziemlich gut. Die Fahrpläne sind oft so angepasst, dass Du den Tag nutzen kannst.

Österreich

Für Tirol gibt es die Fahrplanauskunft der VTT, diese kennt auch alle Busverbindungen in die hintersten Winkel der Täler hinein.

Schweiz

Die gelben Postbusse verbinden die ganze Schweiz miteinander. Die Fahrplanauskunft kann über die Landkarte bedient werden. Blende Dir dazu die Haltestellen ein. Von Deiner Wunschhaltestelle kannst Du direkt die Suche starten.

Leider merkt sich die Karte Deine Einstellungen nicht und ist auch nicht live mit der Abfrage verbunden.

3. Schritt: Zusatzangebote prüfen (optional)

Oft bieten die Touristenverbände spezielle Informationsseiten, auf denen das Nahverkehrsangebot detailliert beschrieben ist. Dort findest Du manchmal auch Angebote, welche nicht in den Suchergebnissen enthalten sind wie die z.B. Almbusse oder Hüttentaxis.

Wir haben für Dich auch die Busverbindungen zwischen Bayern und Tirol aufgelistet, denn beim grenzüberschreitenden Regionalverkehr scheitern bislang alle Suchmaschinen.

Deutschland
Österreich

Nutze diese Links, so hast Du schnell die Wunschverbindung für Deine Anreise gefunden. Für den Heimweg merken wir uns einfach wann der letzte Bus fährt. Wie es sich letztlich unterwegs entwickelt, das sehen wir dann. Oft treffen wir am Wanderparkplatz noch jemanden, der uns ein Stück mitnimmt.

Plane Deine Bergtour

Traditionell wird in der Früh gestartet und die Ankunft ist am frühen Nachmittag. Reist Du mit den Öffis, geht sich das nicht immer aus, in manchen Tälern kommst Du erst zur Mittagszeit an. Das sorgt für Spannung, vor allem in Deinem Kopf.

Plane flexibel – bewege Dich antizyklisch

Plane Deine Wanderung so, dass Du bewusst erst am Nachmittag losgehst und den Abend noch nutzt. Im Sommer haben wir lange Licht und dank der Klimaerwärmung ist es auch in höheren Lagen länger noch angenehm warm.

Wenn Du Dich für ein Biwak oder eine Nacht im Zelt entscheidest, dann kannst Du Dir eine schöne Halbtagestour aussuchen: Geh an der Hütte vorbei und noch ein Stückchen weiter. Am nächsten Morgen bist Du gleich “antizyklisch” zu den Hüttenschläfern unterwegs.

Goethe sah die Fahrt als Teil der Reise an.
Das stimmt.

Eine chauffierte Anreise schenkt Dir so viel Freiheit: Du kannst aus dem Fenster zu schauen, Dich mit der Landkarte befassen, in Ruhe etwas lesen oder einfach noch ein wenig dösen. So kommst Du schon runter, bist am Ausgangspunkt entspannt und offen für die Wunder der Natur.

Unsere Empfehlungen

Wenn Du erst spät am Ausgangspunkt ankommst

Bei manchen Zielen kommst Du erst am späten Vormittag an. Mach Dich frei, ein Abenteuer in den Bergen muss nicht gleich mit acht Stunden wandern beginnen. Manchmal startest Du vielleicht direkt aus einer stressigen Arbeitswoche – dann ist Dein Körper froh, wenn Du ihn nicht gleich zu Höchstleistungen antreibst.

Damit Du aber spätestens Mittags loswandern kannst, haben wir unser Sofa freigegeben. Auch wenn Du am Abend nach München reist und kannst Du am nächsten Tag locker die erste Verbindung erreichen und bist zeitig unterwegs.

Wenn’s mal länger dauert bis der Bus kommt …

Wenn Du den letzten Bus verpasst hast

Dann hat der Busfahrer tatsächlich Pech gehabt: er kann Dich leider nicht als glücklichen Fahrgast begrüßen. An sich ist das nicht weiter tragisch, oft musst Du nur ein paar Kilometer bis zum nächsten Dorf überbrücken. Sobald Du einen Bahnhof erreicht hast, kommst Du auch zu späterer Stunde weiter.

Unsere langjährige Erfahrung zeigt, dass müde Wanderer gerne mitgenommen werden: Vielleicht gibt es ein Wanderparkplatz. Sprich dort ankommende Leute gleich an, das ist die beste Methode. Ansonsten stellst Du Dich und Deinen Rucksack gut sichtbar an die Straße und hältst den Daumen raus, das funktioniert zuverlässig. In allergrößter Not rufst Du eben ein Taxi.

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3 Kommentare

Bernd 21. Oktober 2019 - 20:28

Hallo Christiane!
Danke für die freundliche Reaktion und das Angebot zum Besuch!
Keine Sorge, Werbung ist hier nicht in irgendeinem kommerziellen Sinne gemeint, sondern das “Werben” um die Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel! .. so wie das Werben um eine Freundin oder so 😉
Liebe Grüße!

Antworten
Christiane 20. Oktober 2019 - 14:23

Hallo Bernd,
schön, dass Du Dich von unserem Beitrag angesprochen fühlst und das genau siehst wie wir.

Was genau meinst Du mit Werbung? Wir haben mit keinem der erwähnten Links eine Kooperation am Laufen, das sind einfach die nützlichsten Infos, die wir für unsere Leser auftreiben konnten.

Sei uns herzlich willkommen falls Du mal in München bist!

Antworten
Bernd 17. Oktober 2019 - 17:01

Sehr gut! Freut mich richtig, daß Ihr dazu auffordert, die Öffi’s zu nutzen. Und gleich die passende “geistige Haltung” dazu mit vermittelt. Oft ist es tatsächlich nur eine Frage, wie man innerlich dazu eingestellt ist. Und wenn der Weg schon das Ziel ist, gehört die Anreise zum Abenteuer. Daß Ihr Euer Sofa als Zwischen übernachtung anbietet, macht Eure Werbung noch viel sympathischer (neben dem praktischen Nutzen 🙂
Liebe Grüße! Bernd

Antworten

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