Bergfilm / Märchen
Leni Riefenstahl, Beta Balázs, Deutschland 1932, 80 min.
Worum gehts?
Jede Nacht bei Vollmond steigen die jungen Männer eines Dolomitendorfes auf den hiesigen, sie mysteriös anziehenden Berg Monte Cristallo, jede Nacht bei Vollmond kehren nicht alle zurück. Die Bauern halten das Mädchen Junta für eine Hexe und machen sie für den Tod der Männer verantwortlich. Der Künstler Vigo kommt dem Geheimnis auf die Spur: Eine Kristallgrotte reflektiert im Mondschein blaues Licht. Nach dieser Entdeckung nimmt das Unglück seinen Lauf, und der Berg wird sein finales, schmerzliches Opfer fordern.
Der Film basiert auf dem Roman Bergkristall von Gustav Renker.
Warum anschauen?
Mag die Person und die Rolle Riefenstahls in der NS-Propaganda noch so umstritten sein – ein tolles Gespür für Bilder, Schnitt und Drama hatte sie Zweifels ohne. „Das Blaue Licht“ war ihr erster Film als Regisseurin und der Startpunkt für eine steile Karriere: er gefiel Hitler und Goebbels so gut, dass er sie prompt als seine Haus-und Hof-Filmerin engagierte. Ein fader Beigeschmack, das zu wissen, ja, aber eine gewisse Magie kann man dieser Märchenverfilmung nicht absprechen. Wie alle Filme dieser Zeit ist er recht langsam erzählt, theatralische Gestik und Mimik bestimmen die Handlung, das abergläubische Bauersvolk kommt mal wieder denkbar schlecht weg. Und doch – ein sehenswertes Stück Geschichte, nicht nur aus historischer Perspektive.
Ausführlichere Hintergrundinfos zum Film gibts auf Wikipedia, zu Leni Riefenstahl hier auf Wikipedia.
Wo anschauen?
Passend dazu:
- Interessante Infos zum 2. Kameramann Walter Riml und zur Person Riefenstahls auf walter-riml.at
- Dokumentation über ihr Leben: The Wonderful Life of Leni Riefenstahl
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